Ruchmüli, Burgstelle Nidereichi, Kanton Bern, Schweiz
Eine der interessantesten Burgstellen im Sensegraben,inklusive Plättligrubenhöhle
Auf der neuen Burgenkarte der Schweiz als "vermutete" Burgstelle bezeichnet, ist nicht geklärt ob es sich hier um eine Wehranlage handelt oder nicht.
Bis heute gab es keine entsprechende archäoligischen Untersuchungen auf der Burgstelle. Aber eine Burg an dieser Stelle ist durchaus logisch und wahrscheinlich.
Die Burgstelle ist an einem strategisch wichtigen Punkt an einen Senseübergang im Grenzbebiet Bern/Freiburg-Savoyen gelegen und reiht sich in die Kette der Burgen die alle wichtigen Senseübergänge bewachten.
Die Burgstelle ist auf einem Felssporn direkt über der Holzbrücke Ruchmüli gelegen. Die Burgstelle ist abgeflacht und hat auf drei Seiten stark
abfallendes bis senkrechtes Gelände. Im Südosten durch einen tiefen Halsgraben vom Hang abgetrennt. Länglicher, grosser und flacher
Burgplatz ohne Mauerspuren. (Erdwerk) Keine Zisterne oder Sodloch sichtbar.Der alte Hohlweg führt , oben am
Waldrand gleich neben der heutigen Kantonsstrasse beginnend, in einen tiefen Graben neben dem Burgplatz vorbei
hinunter zum Senseübergang.
Der Burghügel und das Umfeld ist durch zahlreiche Stollen untergraben. Markant ist ein senkrechter in den
Felsen gehauener offener Schacht der bis oben an den Burgstelle reicht. Ein Zugangsstollen führt vom Hohlweg
durch den Burghügel zu diesem offenen Schacht. (Zugang zur Burg?)
Die grösste Höhle ist die so genannte Plättligrubenhöhle. Mit einer Länge von ca.150m führt sie von einem nördlichen
Stollen durch den Berg zur südlichen Galerie. Diese Galerie ist wie eine grosse Wohnhöhle mit mehreren Kammern
gebaut worden. Die Stollen wurden sicher als Sandsteinbruch in jüngerer Zeit angelegt. Die Galerie und der offene
Schacht macht aber als Sandsteinbruch keinen Sinn.( Schlechter Zugang und kein Abtransport möglich.)
Tatsächlich eine alte Wohnhöhle und ein Zugang zur Burg?
Urkundlich ist nichts über diese Burgstelle bekannt. Die zeitliche Stellung, wann was entstanden ist wird wohl auch
weiter im Dunkeln liegen. Es ist anzunehmen das diese Burg wie die anderen Burgen, die die Senseübergänge zu
bewachen hatten (Thörishaus, Riedburg, Helfenberg, Grasburg, Schönfels, Helfenstein, etc. auch zur selben Zeit
entstanden ist. Ob sie jemals Steinmauern hatte könnten Ausgrabungen zeigen.
Jedenfalls eine der spektakulärsten und interessantesten Burgstellen in der Gegend. Aber Achtung! Die Gegend
ist nicht ganz ungefährlich, weil unterhöhlt. Der Zutritt zur Plättligrubenhöhle ist wegen Einsturzgefahr verboten.
Literatur: Burgenkarte der Schweiz-West
erstellt im Mai 2010
Last updated: 1.Juli
2019
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