Die Burgstelle Thörishaus liegt nördlich des heutigen Dorfes über der Freiburgstrasse auf einem ovalen, abgeflachten Sandsteinhügel. Der Burgplatz beschreibt in etwa ein Oval mit den Massen 40 mal 20 Meter. Der schmale, rampenartige Zugang führt aus nördlicher Richtung von der Wittenmattstrasse zur Burgstelle. Ein Abschnittsgraben der den Zugang gesichert hat, ist nicht mehr sichtbar aber an der schmalsten Stelle zu vermuten.
Die Burgstelle ist auf den drei anderen Seiten im Süden, Westen und Osten durch das steile Gelände geschützt. Im Südwesten des Burgplatzes, etwas tiefer gelegen ist noch schwach eine Terrasse zu erkennen. Auf diesem Niveau müsste sich auch ein umlaufender, Palisadenzaun befunden haben. Spuren davon oder auch Mauerspuren wurden, bis jetzt, keine entdeckt. Es müsste sich also um eine reine Holzburg gehandelt haben.
Thörishaus hatte sicher die Aufgabe den Zugang ins Wangental, Richtung der Stadt Bern, zu bewachen und zu schützen. Damit reiht sich Thörishaus ein in die Sense/Saane-Verteidigungslinie.(Alleine an der Sense sind es 15 ehemalige Burgen!) Auch sind in Thörishaus Furten und Fähren über die Sense in alten Schriften erwähnt, welche entsprechende Zolleinnahmen brachten.
Sicher war der Weg von Bern nach Freiburg über Thörishaus nicht sehr wichtig. (Im Gegensatz zu heute wo sowohl die Staatsstrasse, die Autobahn A12 und die Eisenbahnlinie Bern-Freiburg-Lausanne sich durch das Dorf zwängen!) Da damals der Weg über Neuenegg oder Laupen meist bevorzugt wurde. Damit verschwand die Burg wohl recht schnell wieder. Schriftliche Quellen gibt es zur Burg Thörishaus nicht.
Anstelle der Burg, etwas südlich davon entstand aber ein herrschaftliche Hof, heute der Hof Hermann. erwähnt erstmalig um 1380. Wahrscheinlich ist dieser Hof das ursprüngliche "Thöris-Haus" und somit der Namensgeber des heutigen Dorfes.
Burghügel von Südosten
Burghügel von Norden
Der Zugang auf den Burgplatz
auf dem Burgplatz
Der Hof Herrmann, wohl das ursprüngliche "Thöris-Haus"
Felsenkeller am Fusse des Burghügels
Literatur:
Burgenkarte der Schweiz-West
Historisches Lexikon der Schweiz
Internet
Last updated: 1.Juli
2019
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